Wenn der Rücken zwickt...

Fast jeder Mensch erleidet im Laufe seines Lebens Rückenschmerzen. Oftmals bleibt es eine kurze Episode, die von alleine bzw. durch Maßnahmen wie Schonung und Wärme abklingt. Über 80% aller Rückenschmerzen sind sog. nicht-spezifische Rückenschmerzen, d.h. sie sind auf keine spezifische Ursache zurückzuführen. Doch auch diese Rückenschmerzen können chronisch, d.h. dauerhaft oder wiederkehrend werden.

Muskuloskelettale Erkrankungen, zu denen Rückenschmerzen zählen, gehören neben Herz-Kreislauf- und psychischen Erkrankungen zu den häufigsten in westlichen Industrienationen und haben viele AU-Tage zur Folge. Viel erforscht leiden dennoch viele Patient*innen sehr unter den Beschwerden. Und häufig beginnt man auch erst etwas für sich zu tun, wenn die Schmerzen bereits da sind, obwohl Prävention einiges an Problemen verhindern könnte.

Patient*innen gehen unterschiedlich mit ihren Schmerzen um: akzeptierend und das Leben anpassend oder hadernd und vermeidend. Manchmal sind es auch Mischformen, abhängig von Faktoren wie Intensität und Häufigkeit der Schmerzen oder auch Auftretensort. Weiterhin spielen Aspekte wie Lebensumstände, Arbeit, Sorgen etc. eine Rolle. Diese sog. psychosozialen Faktoren sind insbesondere hinsichtlich Aufrechterhaltung von Rückenschmerzen gut untersucht und ihre Relevanz erwiesen. Weitere psychosoziale Faktoren sind:

  • Schmerzverarbeitung
  • Umgang mit Stress
  • (Un-) Zufriedenheit am Arbeitsplatz
  • sozioökonomischer Status
  • Körperbild

Je nach Ausprägung können diese Faktoren Risiko oder Schutz sein. Jemand mit einer ungünstigen Schmerzverarbeitung, wenig Akzeptanz der Situation oder einem eher negativen Körperbild besitzt ein höheres Risiko für die Aufrechterhaltung von Rückenschmerzen.

Noch wenig weiß die Forschung über die schützenden Faktoren bzw. weshalb es Patient*innen gibt, die gut auf eine Therapie ansprechen und welche, denen eine Therapie wenig bringt. In einer aktuellen Studie werden diese sog. protektiven Faktoren an Patient*innen einer Schmerzklinik, die stationär eine multimodale Schmerztherapie erhalten, untersucht.

  • Schmerzverarbeitung
  • Akzeptanz
  • Selbstmitgefühl
  • Körperbild
  • Therapie
  • Prävention
  • Literatur
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